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Montag, 18. Januar 2016

Hugo die Waldfee – ein FlamencoMusical


Erdmusik macht glücklich

Hirschkäfertanz, Gesang des ewigen Lichtes oder rituelle Ehrerbietung an den römischen Erdgott Telluno – es sind nur andere Namen für das, was in Mannheim-Casterfeld, Andalusien, Tokyo und anderswo Flamenco genannt wird. Eben diesen, und zwar vom Feinsten und ganz traditionell gab es am Freitag Abend im Tablao des FSRW* zu sehen. Ungewöhnlich war die Einbettung der klassischen Palos Solea por Buleria, Farruca, Solea, Nana/Fandangos und Alegria, um nur die zu nennen, die von Mercedes Pizarro vielseitig und mitreissend getanzt wurden, in die Lesung einer Geschichte für Kinder. Für kleine UND große Kinder. Denn es ging um Wollen und nicht Können, um Mobbing und Ausgrenzung, um Träume, Visionen, Durchhaltevermögen und Selbstverwirklichung, um Cleverness, Technik, Rhythmus, Erde, Mond, Tanzen, Lachen, Essen, Trinken, um Revolution und Erneuerung.

Weitere Erkenntnisse des Musical-Abends:
Ein Flamencosänger kann leicht mit einem Wolf verwechselt werden. Zumindest von Waldfee Hugo.
Was Waldfeen und die Flamencos miteinander verbindet ist: ihre Unmöglichkeit.
Kuckucksuhren und Flamenco  – das kann nicht gut gehen.
Ob oh je oder ajaj, – ob Oh je oder Olé – ist das am Ende noch wichtig?

Santiago Campillo Lundbeck, der gewitzte Autor der aussergewöhnlichen Fabel, las selbst vor. Er tanzte schon hinter seinem Rednerpult während er las. Und am Ende des Abends tanzte er auf der Bühne. Im Duett mit Mercedes.

Mercedes. Ach, wo anfangen? Die wunderschöne und anmutige silberne Frau Luna… (Ein Lob ihrer Schneiderin!)… die Lady in Red – Freude pur …die Muchacha mit beeindruckend viel huevos in ihren Farruca-Hosen. Die kleine Pizarro ist eine multidimensionale Tänzerin – sie tanzte ganz alleine fünf Palos anin knapp 2 Stunden. Mit Baston oder Manton oder ganz pur. Wo trifft man heute so etwas schon an?

Ergänzt wurden Santiago und Mercedes von zwei hinreissend musizierenden und unverschämt gut aussehenden jungen Männern: Fran de Fran an der Gitarre, stets mit ganzer und herzlicher Aufmerksamkeit bei den anderen dreien des magischen Quartetts und Juan Granados, dessen Gesang und Präsenz mir zwischendurch Tränen in die Augen trieb.

Warum die Waldfee Hugo heißt und was das mit dem Flamenco zu tun hat? Diese Geschichte soll Renate Wagner selbst erzählen!

Das Buch HUGO DIE WALDFEE mit entzückenden Illustrationen ist im Studio erhältlich.

*FSRW = FlamencoStudioRenateWagner

Text: Nathalie Karg/ MUSE4U.de