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Dienstag, 1. Februar 2011
Das kleine Special No. 14: Heulboje?!
Mein Vater tut es. Sehr oft. Seit ich denken kann. Und ich eben auch. Vor Rührung weinen. Und natürlich feuchtäugig und tränenerstickt unbeirrt weiterlabern dabei...
Das kann mitunter echt nerven bzw. stören. Nicht nur das Gegenüber, sondern auch die Heulboje selbst. In meinem Fall. Also habe ich mal Dottore Internet befragt und so viel zusammengetragen, dass es sich für "Das kleine Special No. 14" eignet.
HSP oder was? HSP = Highly Sensitive Person/HochSensible Person >>> Ich habe bei zartbeseitet.de mal den Test gemacht und das kam heraus:
Sie haben 220 Punkte! (Punkte-Anzahl 188 bis 300) Sie sind mit an Gewissheit grenzender Sicherheit eine HSP. Hochempfindlichkeit beginnt bei 163 Punkten. Je weiter Ihre Punkte-Anzahl über 200 liegt, umso mehr sollten Sie darauf achten, sich in kein Schneckenhaus zu verkriechen. Sie werden sicher noch glücklicher und leistungsfähiger sein, wenn Sie nicht versuchen zu leben wie ein nicht-HSP.
Aha. Habe allerdings keinen Bock mehr auf noch mehr Diagnosen und Schubladen. Dennoch werde ich, wenn ich Zeit und Lust habe, hier mal reinlesen.
Nah am Wasser gebaut: Der Mensch ist das einzige Tier was weinen kann! Geschehen Freudentränen und Tränen der Rührung aus Selbstmitleid oder Empathie? Müssen Gefühle raus, ist das gesund? Das Lachen verstecken wir auch nicht, oder? Feelings... nothing more than feelings
Wer weint, bleibt gesund, heißt es. Nicht nur Lachen ist gesund. Auch den Tränen kann die Wissenschaft einiges abgewinnen. Denn sie enthalten körpereigene Schmerzmittel und antibakterielle Stoffe, außerdem lockert Weinen die Muskulatur. Als "Weinen" bezeichnet man eine vermehrte Absonderung von Tränen. Ursachen können einerseits Reizwirkungen sein (Kälte, Staub, Zwiebel usw.), anderseits Gemütsbewegungen wie Trauer, Zorn, Rührung, Freude. Warum weinen wir? Das Auge reagiert auf äußere, unangenehme Reize mit einer verstärkten Tränenbildung. Von diesem Weinen ist hier aber nicht die Rede. Wir weinen, vor allem als Baby, wenn wir um Hilfe bitten. Die Tränen sind also ein Symbol des Leidens. Genauso weinen wir bei Schmerzen, Trauer, Wut, Freude, Mitgefühl, Hilflosigkeit, Angst. Am meisten weinen wir aber vor Rührung - vorzugsweise im Kino oder vor dem Fernseher. Alle menschlichen Gefühle werden vom Gehirn gesteuert. Genauer gesagt von Hormonen. Gefühle beanspruchen sehr viel mehr Hirnsysteme als etwa Gedanken. Deshalb fällt es uns auch schwer, Emotionen absichtlich zu unterdrücken, sie sind einfach stärker als unser Wille. Und deshalb kann es schon einmal passieren, dass in den unmöglichsten Situationen die Tränen kullern. Das gilt vor allem für Frauen, denn der weibliche Teil des Gehirns, der für das Weinen zuständig ist, reagiert sensibler als bei Männern. Auch interessant: Wir weinen am liebsten und häufigsten zur Prime Time zwischen 19 und 22 Uhr. Aus psychologischer Sicht ist klar: Aufgestaute Gefühle müssen raus, sonst richten sie Schaden an. Die Seele muss sich ab und zu vom "Müll" befreien. Weinen ist dazu bestens geeignet: Man kann den Kummer wegspülen (und das ohne Alkohol!), den Seelenballast abwerfen, die kochenden Nerven abkühlen, Stress abbauen. Aber auch der Körper ist dankbar, denn Tränen enthalten antibakterielle Substanzen, die das Immunsystem stärken. Sie beinhalten aber auch bestimmte Eiweißstoffe, die besser aus dem Körper gespült werden sollten, weil sie sonst zu Krankheiten führen können. Das Weinen setzt außerdem körpereigene Schmerzmittel frei und lockert die Muskulatur. Wer weint, bleibt also länger gesund. Tränenforscher behaupten sogar, dass "weinende" Menschen bis zu sieben Jahren länger leben als Hartgesottene.
Wie auch jede andere Empfindung hat auch das Weinen vor Rührung eine Bedeutung. Die Momente des Weinens sind bewegende Momente, in denen massenhaft körpereigene Schmerzmittel ausgestoßen werden. Weinen weist darauf hin, das wir eventuell eben doch keine vorprogrammierten Bioroboter sind – und das ist irgendwie beruhigend.
Es gibt also kaum einen besseren Streßlöser als weinen, doch wie schafft man es, aus strategischen Gesichtspunkten dennoch auch einmal die Tränen zu unterdrücken, wenn es mal nötig ist?
- Atmen. Tief und kontrolliert.
- In Gedanken singen
- sich sein Gegenüber in einer kurzen Schlafanzughose mit blauen Elefanten vorstellen
- In Gedanken singen
- ein paar mal blinzeln
- schlucken ("Tränen runterschlucken")
- Tränen der Rührung, wenn man alleine ist, mal richtig laufen lassen – dann klappt es mit dem Unterdrücken besser, wenn man in Gesellschaft ist.
- ein Glas Wasser trinken
- die Fingernägel in den Handballen drücken (Schmerz lenkt ab)
- Position wechseln (innere, äußere)
- versuchen, die Situation von außen zu sehen und innerlich zu kommentieren/beschreiben
- nach oben schauen, weil dadurch die Tränendrüsen geschlossen werden
Immerhin singe ich inzwischen MY WAY ohne zu heulen... und wenn ich das beibehalten kann ist schon viel gewonnen...
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