Wie gesund ist rund?
Aktuelle Untersuchungen belegen, dass ein paar Kilos zuviel an den richtigen Stellen uns helfen können, länger und besser zu leben. Wir haben meist die Warnungen von Medizinern im Ohr: Übergewicht ist riskant, es spielt eine wichtige Rolle bei der Entstehung von Diabetes, Fettstoffwechselstörungen, Gelenkproblemen, Bluthochdruck oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Die Sorge um die Extra-Pfunde wiegt schwer. Tatsächlich werden die Deutschen immer runder. 66 Prozent aller Männer und 51 Prozent aller Frauen sind übergewichtig oder gar fettsüchtig – so die 2008 veröffentlichten Zahlen der Nationalen Verzehrsstudie im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung. Ein Jahr zuvor hatte eine Studie der Internationalen Association for the Study of Obesity (IASO) für Aufsehen gesorgt: Sie ergab, dass die Deutschen im europäischen Vergleich die Dicksten sind. Weil die Industriegesellschaft zunehmend verfettet, stuft die Weltgesundheitsorganisation WHO das Problem sogar als Epidemie ein.
Wie gesund oder ungesund ist rund denn nun wirklich?
Gilt tatsächlich die Regel: Dicksein macht krank? Und eine schlanke Figur verspricht Gesundheit? So schwarz-weiß funktioniert unser Körper nicht. Zahlreiche Studien belegen im Gegenteil, dass Menschen mit Hüftgold durchaus froh sein können über ihre Kilos. Forscher der US-Gesundheitsinstitute werteten die Daten von mehr als 2,3 Millionen Männern und Frauen aus, die im Zeitraum von 1971 bis 2004 erhoben wurden. Das Ergebnis: Wer einen Body-Mass-Index (BMI) zwischen 25 und 30 hat, ist besser gewappnet gegen Krankheiten und hat eine höhere Lebenserwartung als Menschen, die entweder sehr dünn oder extrem dick sind (BMI = Körpergewicht in kg geteilt durch das Ergebnis von Körpergröße mal Körpergröße in m). Dabei gilt solch ein BMI- Wert nach WHO-Standard als leichtes bis mittleres Übergewicht. Auch die Analyse eines Wissenschaftler-Teams, das 40 Studien mit mehr als 250 000 Patientendaten unter die Lupe nahm, kam zu dem Schluss: Mollige sind längst nicht so gefährdet, bestimmte Krankheiten zu entwickeln, wie bislang angenommen. Dies soll jedoch kein Freibrief für ungehemmtes Schlemmen sein. Auch wenn wir unserem Körper in XL noch keinen Schaden zufügen, im XXL-Stadium drohen ernsthafte Erkrankungen. In den letzten zehn Jahren hat sich Fettleibigkeit, Adipositas genannt, rasant ausgebreitet. Die Kosten durch ernährungsbedingte Krankheiten belaufen sich auf über 70 Milliarden Euro jährlich – das macht 30 Prozent aller Gesundheitsausgaben. Damit sich das ändert, haben die Bundesministerien für Gesundheit und Ernährung einen „Aktionsplan Ernährung und Bewegung“ verabschiedet, der die Bevölkerung bis 2020 mittels Sport- und Ernährungsprogrammen auf ein gesundes Maß verschlanken soll.
Na ich verschlanke mich schon vor 2020. War gestern schön schwimmen, heute brav "turnen", dann genüßlich dampfbaden und halte mich auch sonst wacker. Darum bin ich jetzt ganz müde, gute Nacht.